Freitag, 7. November 2008
Opera technica
Wir waren gestern in der Oper. Es war schon faszinierend zu sehen, mit welchen modernen Rafinessen solch eine Aufführung mittlerweile begleitet wird. Da auf italienisch gesungen wurde, kamen wir in den Genuss von Übertiteln. Eigentlich hätte ich auf diese Titel gerne verzichtet, weil sie eher ablenken und die Handlung einer Oper nun wirklich nicht so undurchschaubar ist (komplizierte Dreiergeschichte, unglückliche Liebe, und am Schluss sterben die Hauptpersonen). Aber spannend war es doch. Die vielen geschickt plazierten Tippfehler sollten vermutlich die Unzulänglichkeiten des menschlichen Charakter andeuten, während der verquere Satzbau die Heimatlosigkeit Aidas untermauerte. Als sich die Lage allzu dramatisch zuspitzte, bekamen wir kurz das Hilfemenü zu sehen, und der leuchtende Mauszeiger im Abendhimmel des ersten Aktes war offensichtlich ein Hinweis auf die ferne Heimat. Passend zu diesem technischen Overkill habe ich kurz nach der Ouvertüre versucht, per SMS bei Ebay einen Wasserhahn zu ersteigern. Aber das war für eine Oper, die in der Wüste spielt, dann wohl doch nicht das Passende.

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