Tortenschlacht
Das Schicksal hatte am Montag beschlossen, dass ich für die Einschulung am Dienstag keinen Kuchen mitbringen sollte. Und das Schicksal kann echt stur sein - wir aber auch.
Alles begann damit, dass ich abends noch den Boden für den Käsekuchen rühren konnte und Christian dann bat, den Kuchen fertig zu machen, weil ich wegmusste. Das tat er auch, aber als er den Kuchen zum Backen in den Ofen schieben wollte, öffnete sich eine große Lücke zwischen Rand und Boden der neuen Kuchenform und schwappte die Füllung auf den Boden.
Christian ließ sich aber nicht beirren. Er fuhr ins nächste Geschäft, kaufte neuen Quark und rührte einen neuen Kuchen, der auch heil im Ofen landete. Kurz darauf ging allerdings der Feuerwehr-Piepser an und verdonnerte Christian zu 2 1/2 Stunden Feuerwehreinsatz. Trotzdem verkohlte unser Kuchen nicht, weil Christian geistesgegenwärtig genug war, Julia von unterwegs anzurufen, damit sie den Kuchen aus dem Ofen nahm.
Als ich nach Hause kam, fand ich den frisch gebackenen, wohlduftenden Kuchen in der Küche und transportierte ihn in den Keller, um ihn kaltzustellen. Kurz vor dem Kühlschrank schaffte ich es tatsächlich das gute Stück umzukippen, so dass die Hälfte der Füllung auf dem Boden landete. In ratloser Verzweiflung stellte ich trotzdem den Rest in den Kühlschrank und ging duschen. Als Christian nach Hause kam und gleich fragte, ob mit dem Kuchen alles gut gegangen sei, konnte ich vor Lachkrampf nicht antworten. Erstaunlicherweise schloss er daraus sofort messerschaft: "Ach, hast du den Kuchen etwa auch hingeschmissen?!"
Am nächsten Morgen konnte ich den Kuchen halbwegs zum Leben erwecken, indem ich ihn glattstrich und den Unfall mit viel Obst und Schokostreuseln vertuschte.
Ich hoffe bloß, die Leute, die unseren Käsekuchen gegessen haben, haben ihn gebührend genossen.
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ein echtes Kompliment
Wenn das so weitergeht, muss ich den Blog von "Kaiserliche News" in "Tims News" umbenennen. Seine Bonmots unterhalten uns fast täglich.
Heute haben wir uns über Bösewichte in Geschichten unterhalten. Ich meinte, dass die fiesen Figuren oft als sehr hässlich beschrieben werden. Tim widerspricht sofort: "Julia sagt immer zu euch, dass ihr total fies seid, aber ihr seid ja wohl kein bisschen hässlich." Ich habe mich wirklich geehrt gefühlt.
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eine Rede
Nachdem Tim beim Vorspiel für die Aufnahme ins Jugendorchester gespielt hat, muss er anschließend antreten, um sich die Bewertung anzuhören. Ich will auf dem Heimweg wissen, was so gesagt wurde. Tim erklärt mir, der Dirigent habe gesagt, er halte jetzt eine ganz lange Rede mit ganz wenig Sinn. Verwirrt höre ich ihm weiter zu, bis plötzlich der Groschen fällt: "Hat er vielleicht gesagt: 'Lange Rede, kurzer Sinn'"? Genau so war's, und ich habe mal wieder gelernt, dass man genau darauf achten sollte, welche Redewendungen man Grundschülern gegenüber verwendet.
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knotige Sache
Gestern Nachmittag hat Tim von Christian jede Menge Knoten gelernt und begeistert geübt. Als wir uns abends dann zum Ausgehen fertig machten, stellte sich Tim herausfordernd vor Christian, musterte prüfend den Krawattenknoten und befand: "Ein doppelter Ankerstich wäre besser gewesen."
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Erkennungsmerkmale
Tim blättert mit mir gemeinsam meine Babybilder durch. Erst kommt ein Bild, auf dem meine Mutter mich auf dem Arm hält. Tim erkennt sie sofort "an den Augen und am Mund" - wie er erläutert. Kurz drauf sehen wir ein Bild von meinem Vater. "Das ist der Opa, das habe ich sofort erkannt.", jubelt Tim. Ich freue mich mit ihm, bis er dann hinzufügt: "... an der Krawatte."
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Kleckerei
Als Julia gestern neben Christian saß und eine Wurst im Brötchen mit Ketchup aß, ermahnte er sie, sich nicht vollzuzkleckern.
Er war zufrieden, dass sie sich tatsächlich daran gehalten hatte, bis er heute Morgen die Ketchupflecken auf seiner eigenen Hose entdeckte.
Das nächste Mal wird er sich wohl konkreter ausdrücken müssen.
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Jubiläum
Morgens halb sieben in Deutschland:
Er will sie liebevoll daran erinnern, dass beide heute seit 20 Jahren ein Paar sind.
Er säuselt: "Guten Morgen, mein Schatz! Weißt du noch - heute vor zwanzig Jahren?"
Sie knurrt: "Ja, aber das war nicht so früh." und döst weiter.
Er will es zum Glück trotzdem noch weitere zwanzig Jahre mit ihr versuchen.
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Origami
Tim bringt aus dem Sport einen Zettel mit, der unzählige Male auf ca. 3cm x 4cm gefaltet wurde, und erklärt mir: "Ich habe den Zettel gefaltet, damit er nicht zerknittert." Naja, man konnte ihn noch lesen.
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spielend leicht
Schön, mit welcher Fantasie die Kinder immer spielen. Dabei wird von Fall zu Fall entschieden, wie die verschiedenen Spielzeuge eingesetzt werden sollen und was die Mission ist. Also zum Beispiel: "Der Pirat hier wär jetzt mal gefangen.", "Aus Spiel hat der jetzt einen Diamanten in der Hand." oder "Die hier würden jetzt mal einen Schatz finden." Besonders nett fanden wir aber folgende Regieanweisung von Tims Freund: "Aus Spiel spielt das Auto nicht mit."
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deutsche Städte im Ausland
Heute im Fernsehen in Panorama: "Gerade heute gab es eine groß angelegte Razzia in mehreren deutschen Städten - auch im Ausland."
Häh?!
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Plüschbetten
Ich habe die Betten der Kinder frisch bezogen. Das Aufwändigste dabei ist immer, am Anfang die Bettdecken unter diversen Schichten von Plüschtieren freizulegen. Ich habe mich vor allem gefragt, wozu eigentlich eine Zehnjährige geschätzte 15 Plüschtiere im Bett beherbergen muss. Aber ich wollte die betreffende Person nicht dazu befragen, damit sie nicht merkt, dass ich die Plüschtierquote in ihrem Bett erheblich reduziert habe. Vielleicht komme ich ja damit durch.
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Mir geht's gut!
Erst hat Tim heute Nachmittag mit Julia gewetteifert, wer mehr Hausaufgaben auf hat und sich daher lautstarker bemitleiden darf. Ich bin mir nicht sicher, wer gewonnen hat. Julia hatte zwar mehr auf, aber Tim hat eindeutig länger gebraucht.
Tja, und dann verlange ich heute Abend auch noch, dass er sein Zimmer aufräumt. Angesichts dieser Ungerechtigkeit erklärt er Christian, dass wir Eltern es viel besser haben als er. Er muss sein Zimmer schließlich alleine aufräumen, während wir unser Zimmer immer zu zweit aufräumen können. Ich habe Christian natürlich gleich in die Küche gerufen, damit wir zu zweit die Spülmaschine ausräumen können.
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bergiger Strom
Tim hat zu Weihnachten einen Elektronikbaukasten bekommen und ist gleich eifrig am Bauen. Er bekommt auch schnell heraus, dass die Lampe weniger stark leuchtet, wenn der Widerstand größer ist. Christian versucht das anschaulich zu erklären, indem er beschreibt, wie sich die Elektronen durch den starken Widerstand hindurchkämpfen müssen. Die Beschreibung war wohl etwas zu anschaulich, denn Tim beginnt sofort, die Drähte zu glätten und hinunterzubiegen, damit die armen Elektronen nicht immer hoch- und runterklettern müssen.
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Glaubensfrage an Nikolaus
Um Julia zu necken, sage ich, dass sie dieses Jahr nichts zum Nikolaus bekommt. Als sie fragt, warum, erkläre ich ihr, dass sie ja schließlich nicht mehr an den Nikolaus glaubt. Da entgegnet sie grinsend: "`Ja, aber ich glaube an dich!"' Das hat mich natürlich überzeugt.
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