Kaiserliche News

Rom-Reiseführer umsonst gekauft: Christian hat die vielen Stunden, die er heute durch Rom laufen wollte, auf dem Frankfurter Flughafen verbracht. Die italienischen Fluglotsen verhalfen ihm zu dieser touristischen Umorientierung.

Tim ist gezeichnet: Beim Einschmieren der Schnakenstiche zählte ich heute exakt 50 Stück. Das hat man nun von der Waldwoche im Kindergarten. Das größte Problem war allerdings, dass Tim das Einschmieren der Stiche viel mehr gekitzelt hat als die Stiche selbst gejuckt haben. Wie kann man so kitzelig sein?!

Schaurige Töne klangen heute durch unser Wohnzimmer. War es ein asthmatischer Seehund, ein seufzender Geist, ein Nashorn bei der Brautwerbung, ein verstopfter Gulli oder ein verirrtes Nebelhorn??? Nein! --- Julia lernt jetzt Klarinette spielen.

Julia wird auch immer schlagfertiger. Als sie heute einen blöden Wilde-Kerle-Comic in der Bücherei ausleihen wollte, verweigerte es ihr Christian mit der zugegebenermaßen etwas plumpen Begründung, dass dieses Heft nichts taugt. Julia spähte auf seine Merlin-Comics und fragte leicht rhetorisch, wieso er denn immer Hefte bekäme, die nichts taugen. Als Christian noch sprachlos nach Worten suchte, grinste sie von einem Ohr zum anderen, warf ihren Comic in ihren Korb und stolzierte fröhlich zum Ausleiheschalter.

Ich muss endlich von meinem tollen Frühstück an Himmelfahrt erzählen! Es gab Lachs, gekochte Eier, Orangensaft und vieles mehr. Uns hat es an nichts gemangelt, und das tollste war, dass das Frühstück sogar komplett ans Bett serviert wurde. Toll!

Nur einen gaaanz winzigen, klitzekleinen, völlig unerheblichen, miniaturmäßigen, nahezu unsichtbaren Nachteil hatte das Frühstück: Es war bereits um 8:10 Uhr servierfertig. Seufz!

Ein Gedicht vor dem Aufstehen, eine schöngestaltete Karte mit Herzchen von Julia, 5 Gutscheine für Frühstück ans Bett, ein Bild von Tim mit Text (!), Hängeherzchen und ein Buchzeichen von Julia und wiederholte Bestätigungen, dass ich die liebste Mama der Welt bin --- da wird es mir morgen richtig schwer fallen, die Kinder anzuschnauzen, sie sollen ihr Zimmer endlich mal wieder aufräumen.

Wieder was dazugelernt: Man darf den Sahnesuffon nicht öffnen, solange noch Druck drauf ist. Naja, die Fliesen kann man gar nicht oft genug abwischen, meine Klamotten sollten heute Abend sowieso in die Wäsche und den Rest spült die Spülmaschine. Nur das Haarewaschen habe ich auf morgen verschoben.

Christian fährt jetzt übrigens mit Sommerreifen.

Was wir schon immer ahnten: Schule ist gefährlich. Zumindest hat Tim von seinem Probeschultag einen riesigen Bluterguss mitgebracht.


Kröten fressen keine Maden. Leider. Wir mussten die meisten Krötchen in die mückenumschwärmten Tümpel entlassen. Das Fischfutter war ihnen nicht mehr gut genug. Julia hat übrigens jede Kröte geküsst, bevor sie sie ausgesetzt hat. Es hat aber nicht geklappt. Sie wird wohl doch bürgerlich heiraten müssen.

Tim ist ein Voltigierkünstler. Zumindest hat er es heute auf dem Reiterhof geschafft, mal zum Kopf und mal zum Schweif des Ponys zu schauen (von oben). Und ich glaube nicht, dass das Pony sich unter ihm gedreht hat.

Der Wechsel auf die Sommerreifen scheint am Corsa dieses Jahr nicht so einfach zu sein. Vor einigen Wochen verschwand unsere Autowerkstatt über Nacht von der Bildfläche und damit auch unsere Sommerreifen, die dort gelagert waren. Christian hat nun heute eine heldenhafte Suche gestartet. Er ertrug das unfreundliche Brummen mehrerer Reifenhändler, hörte sich geduldig die Klagen einer Vermieterin an und klapperte diverse Handynummern ab, bis er tatsächlich eine Firma fand (die nirgends im Internet verzeichnet ist), die sich bereit erklärte, ihm am Freitag unsere Reifen zu montieren! Bin ich gespann, ob das klappt ...

Puh! Ich habe nun einen neuen Abendsport. Tim durfte heute zum ersten Mal im Bett alleine zwei Seiten lesen. Ich versuchte zur gleichen Zeit, im Schlafzimmer Wäsche zusammenzulegen. Leider hatte Tim bei jedem dritten Wort ein Problem, so dass ich im Flur fast eine Rille in den Boden gelaufen habe. Aber Tim hatte einen Riesenspaß.

Soweit ich mich erinnere, war die letzte Nacht erst die zweite in meinem Leben, die ich komplett durchgemacht habe, und so wie ich mich fühle, sollte es auf jeden Fall auch die letzte dieser Art in meinem Leben sein. Als ich heute Mittag das Schlafzimmer betrat, konnte ich mich nur mit größter Willenskraft davon abhalten, ins Bett zu fallen. Diese Willenskraft ist nun aufgebraucht, weshalb dieser Artikel nun leider .... (gähn) schon zu (gähähähän) Ende .........

Die Natur ist ja so lehrreich! Heute haben wir gelernt, dass Nacktschnecken nicht so gut fliegen wie Schnecken mit Schneckenhaus. Was fressen diese Viecher auch unsere ganzen Pflanzen weg?! Und auch die Pflanzen der Kinder?! Da war's vorbei mit der Tierliebe. Die Schnecken haben im hohen Bogen die Straße überquert und sind drüben im hohen Gras gelandet (naja, bis auf ein oder zwei, denen einfach der Schwung fehlte ...).

Wir packen! Tim geht drei Tage zu Oma und Opa, Julia bleibt zwei Nächte bei Nadine und ich darf 6 Tage auf Dienstreise. Also stehen jetzt überall Koffer herum, und das Gefühl "Ich habe sicher etwas ganz Wichtiges vergessen." wird stündlich stärker.
Julia ist ein eigener Fall. Sie wollte ihren Trolley unbedingt selbst packen. Das Problem war, dass ich eigentlich schon fast fertig war. Trotzdem habe ich alles wieder in den Kleiderschrank geräumt ... Erstaunlich ist nur, dass der Trolley nun gar nicht so voll ist wie bei mir. Trotzdem hat Julia nicht das "Ich hab was Wichtiges vergessen"-Gefühl, und sicher hat sie auch alles gepackt.

Die Kleiderfrage war gestern nicht ganz einfach. Julia wollte unbedingt mit Jeans zum Tokio-Hotel-Konzert. Also machte ich kurzfristig aus einer ollen Jeans mit einem selbstgeschnittenen Tokio-Hotel-Flicken am Knie die tollste Jeans, die Julia jemals hatte. Ich war völlig platt, als sie die Hose heute lieber nicht anziehen wollte, damit sie beim Spielen nicht dreckig wird. Diese Sorgen hatte sie bisher eigentlich nie.

Beim Anstehen haben wir uns sehr nett mit den Müttern rundum unterhalten. Ich habe sogar eine Frau getroffen, die vor ca. 19 Jahren auf dem selben George-Michael-Konzert in der Frankfurter Festhalle war wie ich!

Durch die Erfahrungen aus dem letzten Konzert und mit einer gut durchdachten Taktik habe ich es diesmal geschafft, eine Wasserflasche in den Saal zu schmuggeln. Mensch, war ich stolz auf mich!

Besonders faszinierend fand ich auch, wie schnell sich eine Schlange von ca. einem Dutzend kleinen Mädchen auf dem Klo vor einem auflösen kann, wenn die Mädels Angst haben, etwas im Saal zu verpassen. Da ging es echt im Laufschritt in die Kabine und wieder hinaus. Aber alle haben ordentlich die Hände gewaschen!

Die Veranstalter waren auch sehr rücksichtsvoll. Jeder Besucher bekam ein Päckchen Ohropax in die Hand gedrückt, die damit warben "effektiv gegen Lärm" zu sein. Das war sicher ein Service für die Eltern, auch wenn sie behaupteten, dass damit vor allem die Kinderohren geschützt werden sollten.

Ach ja, und das Konzert?? War gut.

Christian hat beim Grillen Konkurrenz bekommen. Die Kinder grillen nun am "holzbetriebenen" Räuberfeuer in der Schüssel. Julia hat so viele Würstchen verdrückt, dass sie ihr fast wieder aus den Ohren gekommen sind, und Tim hat die Kräutersteaks im Minutentakt gewendet. Aber die wirklich neue Erfahrung waren gegrillte Marshmallows. Christian war dabei ein echtes Naturtalent. Meine haben leider immer Feuer gefangen. Aber das war auch besser so. Sie schmecken nämlich scheußlich ... aber die Sauerei ist beeindruckend.

Das Leben ist ungerecht! Mein malresistenter, buntstifthassender, kinderbildallergischer Sohn - der selbst nach Bitten und Betteln nur dazu bereit ist, eine halbe Blume und eine mickrige Sonne zu malen - hat heute das schönste, tollste, größte, bunteste, detailreichste, ausdruckstarkste und beeindruckendste Bild seines Lebens gemalt: ein Wikinger-Drachenschiff mit Wikingerhelm auf dem Segel, Ausguck, Schatztruhen, kämpfenden Wikingern, Gefängnis, Rudern und Anker. Toll! Und wie hat er es gemalt??? Mit Kreide!! Auf der Straße!!! Hoffentlich hält das trockene Wetter an ...

Tim betrachtete heute Morgen interessiert die Soda-Club-Flasche und teilte mir dann mit: "Man darf die Flasche als Flaschenpost benutzen, aber nur bis 50 Grad." Als ich leicht verwirrt reagierte, drehte er mir zum Beweis die Flasche hin und zeigte auf ein Symbol bei den Pflegehinweisen, das ungefähr so aussah:



Da konnte ich nicht mehr widersprechen.